Aus dem Gemeinderat

Bau eines Krematoriums in Forst

Mit dem Ergebnis der öffentlichen Gemeinderatssitzung zum Bau eines Krematoriums in Forst sind wir zufrieden. Auch wir haben für die Vertagung der Entscheidung gestimmt. Denn am Ende blieben viele Fragen offen. Wie sind die Bedarfszahlen für den nördlichen Landkreis? Wie sehen die geplanten Verkehrswege und das prognostizierte Verkehrsaufkommen aus? Werden alternative Bestattungsformen und neue technologische Entwicklungen in die Überlegungen mit einbezogen? Die zukünftigen Betreiber des Krematoriums blieben viele Antworten schuldig.

Unvoreingenommen und neutral sind wir in die Sitzung gegangen und wollten allen Beteiligten die Möglichkeit geben, sich zu äußern und zu erklären. Denn Krematorien sind per se weder gut noch schlecht – die Nachfrage nach Feuerbestattungen ist groß – aber es gilt einiges im Vorfeld zu prüfen: Emissionen, Energieverbrauch und Quellen, Verkehrsaufkommen, wirtschaftliche Aspekte und die geplante Höhe des Pachtaufkommens bzw. auch die Einnahmen durch die Gewerbesteuer. Nach der Unternehmenspräsentation müssen wir jedoch sagen, dass wir uns den Bau eines Krematoriums in Forst aktuell nicht vorstellen können.

Es war uns wichtig, die Anfrage der Firma Jäckle nicht (wie evtl. in Umgemeinden) gar nicht näher zu diskutieren, sondern eine öffentliche Debatte  auch über ein in einigen Augen kritisches Projekt zu führen. Herzlichen Dank auch an dieser Stelle an die zahlreichen E-Mails, Anrufe und Gespräche seitens der Bürgerinnen und Bürger. Der Großteil davon war freundlich und respektvoll, es gab allerdings auch Kommentare unterhalb der Gürtellinie, die wir so nicht akzeptieren möchten. Wir beide üben ein ehrenamtliches Mandat aus und freuen uns, unsere Gemeinde mitgestalten zu können. Diese Arbeit tun wir gerne – Beschimpfungen und unangebrachte Kommentare gehören nicht dazu.

Es stärkt eine Kommune, Themen gemeinsam mit Bürger*innen zu erarbeiten. Schon in unserem Wahlprogramm vor einem Jahr haben wir einen Schwerpunkt auf Partizipation gelegt. Die Beteiligung der Bürger*innen kann gut gelingen, wenn Informationen frühzeitig weiter gegeben werden und ein echter Austausch auf Augenhöhe stattfindet. Bürger*innen sind Expert*innen und können bei Infoveranstaltungen und Workshops, aber auch bei Umfragen oder Interviews bereichernd für die Gesamtentscheidung sein.

Mit der Entscheidung zu einer Infoveranstaltung zum Bau des Krematoriums kommt im aktuellen Fall zwar der erste Schritt nach dem zweiten, aber er kommt.

Für Sie im Gemeinderat

Claudia Greulich und Dr. Sybille Klenzendorf